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Lachen lässt Schmerzen und den tristen Klinikalltag vergessen: Klinikclowns der Stuttgarter Olgäle-Stiftung

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Gesundheit

Lachen lässt Schmerzen und den tristen Klinikalltag vergessen: Klinikclowns der Stuttgarter Olgäle-Stiftung

Die Stuttgarter Olgäle-Stiftung finanziert seit über 20 Jahren psychologisch geschulte Klinikclowns am Olgahospital.

Lachen lässt Schmerzen und den tristen Klinikalltag vergessen: Klinikclowns der Stuttgarter Olgäle-Stiftung

Die psychologisch geschulten Klinikclowns schaffen eine Atmosphäre, in der Emotionen wie Lachen oder Weinen frei gelassen werden können. Foto: Klinikum Stuttgart

Dogtor Plüsch und ihre Kolleginnen haben eine Mission: Regelmäßig besuchen die sechs Klinikclowns das Olgahospital und kümmern sich um kleine Patienten und ihre Eltern. Dabei leisten sie so viel mehr als reine Animateure. „Wir sind Emotionsregulierer, Brückenbauer, Wünscheerfüller, Atempausenschenker, Mutmacher, Tröster, Nähespender, Liebeschenker und vieles mehr“, erzählen die Clowns PaPüff, Dr. Praline von der Schachtel, Dogtor Plüsch, Lametta Zamperoni, Bubu Baum und Rosa Blume. Aktuell ist die Zahl der Klinikclowns in Deutschlands größter Kinderklinik auf sechs angestiegen. Sie alle sind psychologisch geschult und sehen ihre Aufgabe darin, die Gefühle der kleinen Patienten ernst zu nehmen und zu spiegeln. Durch ihr Spiel schaffen sie eine Atmosphäre, in der Emotionen wie Lachen oder Weinen frei gelassen werden können.Es ist wissenschaftlich belegt, dass Lachen den Heilungsprozess unterstützt. Vor diesem Hintergrund finanziert die Olgäle-Stiftung für das kranke Kind e. V. bereits seit 1999 die Klinikclowns und investiert jährlich über 80 000 Euro. „Lachen lässt Schmerzen und den tristen Klinikalltag vergessen, stimuliert das Immunsystem und die Abwehrkräfte der kleinen Patienten“, weiß Dr. Stefanie Schuster, Präsidentin der Olgäle-Stiftung. „Auch die Eltern kommen dank der Clowns auf andere Gedanken, was sich positiv auf die kranken Kinder auswirkt.“ Die Idee stammt von Michael Christensen, der mit seiner Big Apple Circus Clown Care Unit in New York 1986 begann. Heute bringen Clowns in vielen Ländern Humor in Kliniken, Hospize oder Seniorenheime.

Die Klinikclowns erleben bei ihrer Arbeit häufig sehr herausfordernde Momente. „Wir wissen, wie nahe unsere psychologisch geschulten Klinikclowns am Schicksal der kleinen Patienten am Krankenbett dran sind“, berichtet die Präsidentin. „Wir investieren daher laufend in ihre Weiterbildung und ermöglichen Supervisionen, um Erlebtes zu verarbeiten und sich stetig weiterzuentwickeln.“ Die Klinikclowns haben oftmals mehrere Aus- und Weiterbildungen absolviert, wie etwa Theaterwissenschaften, Pädagogik, Kunst oder Erziehungswissenschaften. Sie arbeiten unter anderem als Theaterpädagogen, Dozenten, systemische Berater oder schreiben eigene Theaterstücke. Wenn sie ein- oder zweimal wöchentlich für mehrere Stunden im Olgahospital unterwegs sind, verschaffen sie den kleinen Patienten positive Momente. „Es ist jedes Mal aufregend, welches Kind und welche Stimmung sich hinter einer Tür verbirgt und es ist eine so schöne Arbeit, mit den kranken Kindern zu lachen – aber auch mit ihnen gemeinsam zu weinen,“ erzählen sie. „Und wenn wir das Zimmer verlassen, bleibt immer ein bisschen Leichtigkeit zurück.“ Brigitte Bonder

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